18 Kinder und Jugendliche werden getauft
Ausgelassene und Segensvolle Stimmung beim Taunussteiner Tauffest
Zwei Taufstationen am Ufer des Baches stehen bereit an denen 18 Kinder und Jugendliche getauft werden.
Mitarbeitende der Hilfsorganisation der Johanniter schleppen Bierzeltgarnituren heran, bauen Zelte auf. Andere schnippeln in der Feldküche Zwiebeln und Tomaten für die Gnocchi-Pfanne. 150 Portionen werden frisch zubereitet, für die Familien, Freunde und Besucher.
18 Menschen werden sich beim Taunussteiner Tauffest zum Johannisfest taufen lassen. Am Johannistag, der sich von Johannes dem Täufer ableitet. Der Mann, der Jesus im Jordan taufte, sich aber eigentlich nicht würdig genug dafür fühlte. „Gott ist gnädig“, heißt Johannes wörtlich übersetzt.
Während hier und da noch Bänke umgestellt und weitere Zelte aufgebaut werden, haben Lukas und Emma ihren Platz schon längst gefunden und sitzen mit der 11 Monate alten Malena auf der Picknickdecke im Schatten eines Baumes. „Habt ihr euch schon geeinigt, wer zuerst getauft werden soll? “ fragt Pfarrer Christian Albers aus Bleidenstadt die beiden Geschwister. „Ja, Lukas“, sagt die 7-jährige Emma und Lukas strahlt. Überall ist eine wunderbare Aufgeregtheit zu spüren.
Musikalisch gestaltet der Posaunenchor aus Bleidenstadt das Fest. „In der Taufe sagt Gott zu Dir: „Du bist wertvoll, einmalig und unverwechselbar“, erläutert Pfarrerin Ingrid Wächter in ihrer Speedandacht, die Bedeutung der Taufe. Sie ermutigt die Familien, sich diese Worte einander zuzusprechen. Es entstehen rührende Szenen, Umarmungen, Tränen und viel Segen liegt auf diesen Gesten - so hat man den Eindruck. Johannes der Täufer sei in der damaligen Zeit ein „komischer Kauz gewesen“, erklärt Wächter. Er habe gegessen, was gerade verfügbar sei. Mal Honig und mal Heuschrecken. Und er habe den Menschen deutlich gemacht, dass Gott ein gnädiger Gott sei. Deshalb habe Johannes der Täufer den Menschen Mut gemacht umzukehren. „Achtet auf euren Lebensstil und Haltung und wie ihr anderen begegnet“, sei seine Botschaft gewesen. Gott halte einem nicht die eigenen Fehler vor, er freue sich jedoch über eine ehrliche Grundausrichtung und das „wir Menschen für andere da sind.“
Anderen selbstlos dienen, so wie es die Johanniter, als christliche Hilfsorganisation, auf vielen Gebieten tun. Und das alles ehrenamtlich. Hier auf dem Fest betreuen sie die Hüpfburg, kochen für die Besucher, bauen auf und räumen ab, zeigen ihre Fahrzeuge und sorgen selbstverständlich auch für die medizinische Betreuung.
Nach der Kurz-Andacht strömen die Familien zu den Tauforten. Das Wasser kommt aus der Aar. Manche, wie die elf Monate alte Malena, sind so mutig und lassen sich in der Aar taufen. Dafür wechselt Albers seine Schuhe mit Badeschlappen und meint, als er im Wasser steht: „Das ist heute der beste Arbeitsplatz.“ Malena schaut etwas verdutzt, als Christian Albers ihr liebevoll das Wasser über das Köpfchen laufen lässt, lächelt aber dann.
Für Lukas und Emma läuft eine Freundin mit der silbernen Taufschale vorab zum Bach und schöpft frisches Wasser für die Taufe der beiden in die Schale. Im Anschluss werden die Geschwister gefragt, ob sie getauft werden möchten. Lukas antwortet Christian Albers, der übrigens auch Pfarrer der Johanniter ist, mit einem lautem und klaren „Ja!“.
Im Anschluss gibt es Picknick, Kuchen, Kaffee, Musik, Gnocchi-Pfanne und viel Gelächter. Es herrscht eine fröhliche und segenvolle Atmosphäre.