Menu
Menü
X

Geplante Baumfällungen

Kirche übernimmt Beobachtung des Konflikts im Fechenheimer Wald

Unterwegs im Wald

Ausgebildete Ehrenamtliche der evangelischen Kirche sollen die Räumung des Protestlagers vor den Baumfällungen beobachten, dabei werden sie gelbe Westen tragen (Symbolbild)

Rund 20 Ehrenamtliche aus der evangelischen Kirche werden als Beobachter:innen des Konflikts im Fechenheimer Wald entsandt. Dafür wurden sie bereits geschult. Das Waldstück im Frankfurter Osten soll im Winter für das fehlende Verbindungsstück zwischen zwei Autobahnen gefällt werden. Das hat Proteste hervorgerufen.

(epdred). Das Evangelische Stadtdekanat Frankfurt und Offenbach (EFO) hat Beobachterinnen und Beobachter zur Begleitung der erwarteten Räumung von Baumhäusern im Fechenheimer Wald geschult. Laut EFO sei das Ziel vor allem zu verhindern, dass Personen zu Schaden kommen. Knapp 20 Ehrenamtliche aus der Kirche und aus Mediatorenkreisen hätten sich zu einem Einsatz während der geplanten Rodung für eine Autobahnschneise bereiterklärt, sagte der Leiter der Beobachter-Steuerungsgruppe, Pfarrer Gunter Volz, am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Kirchliche Beobachter werden von Gegnern und Polizei akzeptiert

Das 230 Meter lange und 70 bis 140 Meter breite Waldstück im Frankfurter Osten soll im Winter für das fehlende, gut zwei Kilometer lange Verbindungsstück zwischen der A66 und A661 gefällt werden. Vertreter des Bündnisses gegen die Rodung hätten das Evangelische Stadtdekanat Frankfurt und Offenbach zur Beobachtung angefragt, erläuterte Volz. Auch die Frankfurter Polizei habe sich zustimmend geäußert. Die Kirche in Frankfurt nutze die Erfahrungen der kirchlichen Kolleginnen und Kollegen, die diese Aufgabe bei den Auseinandersetzungen um die Rodung des Dannenröder Forsts für den Weiterbau der A49 vor zwei Jahren übernommen hatten. Rodungsgegner haben auch in dem Fechenheimer Waldstück Baumhäuser und ein Gerüst errichtet und Widerstand gegen die Abholzung angekündigt. An die geplante Waldschneise schließt sich der im Bau befindliche Riederwaldtunnel an. Ein Termin für den Rodungsbeginn ist nicht öffentlich bekannt.

Deeskalation und Rückmeldung geben

Die Beobachter:innen hätten sich schriftlich zu Neutralität und Allparteilichkeit verpflichtet, erklärte Volz. Versuche einer Mediation seien in der aufgeheizten Stimmung einer Räumung nicht sinnvoll. Aber schon die bloße Anwesenheit von neutralen Beobachtern könne deeskalierend auf die Polizei und die Rodungsgegner wirken. Zu den Erfahrungen des Dannenröder Forsts gehöre, dass die Beobachter:innen von einer Steuerungsgruppe geleitet würden und ihre Wahrnehmungen auf einem speziellen Beobachtungsbogen notierten. Dieser werde anschließend ausgewertet, um den Konfliktparteien Rückmeldung zu geben. Die in Zweierteams ausgesandten Beobachter seien an ihren gelben Westen und Helmen erkennbar und sollten sich keiner Gefahr aussetzen.

Evangelischen Stadtdekanats Frankfurt und Offenbach: mehr über den Konflikt zum geplanten Riederwaldtunnel 

© epd: epd-Nachrichten sind urheberrechtlich geschützt. Sie dienen hier ausschließlich der persönlichen Information. Jede weitergehende Nutzung, insbesondere ihre Vervielfältigung, Veröffentlichung oder Speicherung in Datenbanken sowie jegliche gewerbliche Nutzung oder Weitergabe an Dritte ist nicht gestattet.


top