Pfarrer Stefan Rexroth als stellvertretender Dekan eingeführt
Dr. Martin Fedler-Raupp betonte im Rahmen seiner Ansprache, dass er sich auf die Zusammenarbeit in der Dekanatsleitung und den theologischen Austausch freue. „An Pfingsten sagt uns unser Gott: »Ihr seid nicht allein, auf eurer Reise durch die Zeit«. Als Heiliger Geist berührt er unsere Herzen und schenkt uns die notwendige Gewissheit, damit wir unseren Weg gehen. Allem, was dagegen spricht, zum Trotz. Allen Unkenrufen »Wozu braucht es Kirche noch?« zum Trotz. Denn wir wissen doch, dass es notwendig ist, dass wir als Kirche da sind. Und Stand halten, um in die Gesellschaft einen anderen Ton hinein zu geben. Einen Ton der Verständigung, des Friedens. Einen Ton, der Menschen aus verschiedenen politischen Lagern miteinander verbindet und der immer neu gehört werden will“, erklärte Fedler-Raupp. „Ich wünsche Ihnen und uns allen, dass uns das gelingt. Hier im Dekanat, diesen Ton in die öffentliche Debatte hinein zu bringen. Diesen Ton, den uns Gott als Heiliger Geist eingibt“, so Fedler-Raupp weiter.
Bei seiner Predigt wies Rexroth darauf hin, dass das Johannesevangelium auch für uns heute noch sehr aktuelles sei. Die dargestellte Situation der frühen Christenheit, die ohne Tempel keinen Ort mehr hatte, um Gott anzubeten, sei vergleichbar mit dem aktuellen Wandel der Kirche in unserer Zeit. Damals hätte dies der christlichen Gemeinde nicht geschadet, sondern sie sei sogar daran gewachsen. „Das lag daran, dass sie Gott im Geist angebetet haben. Dass sie ergriffen waren vom Heiligen Geist, der im Pfingstwunder über die Christenheit kam“, so Rexroth. „Wir befinden uns im größten Wandel, den die EKHN jemals mitgemacht hat. Heute sprechen wir noch von Nachbarschaftsräumen, zentralen Büros und in absehbarer Zeit von Gebäuden. Zunächst nur von Gemeindehäusern und Pfarrhäusern. Aber machen wir uns nichts vor. Es wird der Tag kommen, da sprechen wir auch von Kirchen. Wie viele wir uns noch leisten können und wie viele wir für unseren Dienst noch brauchen“, erklärte er. Aber das sei nicht schlimm, denn Gottes Kirche bestehe nicht aus Steinen und Beton, sondern aus Menschen. „Gott will durch den Heiligen Geist in unsere Herzen einziehen. Uns dazu befähigen, mutige Entscheidungen zu treffen. Die Kirche zu etwas Neuem zu verändern“, so Rexroth weiter. „Entscheidend ist der Geist, in dem wir Handeln. Wir können unsere Herzen öffnen, den Glauben hineinlassen und uns neue Wege aufzeigen lassen. Manchmal tun diese Wege auch weh. Aber das wichtigste ist: Gottes Geist ist immer bei uns. Wir sind nicht allein. Die Welt braucht das Evangelium und wir alle haben die Chance, eine Kirche zu gestalten, die wirklich zählt“, ergänzte er. Anschließend betonte Rexroth noch einmal, dass er sich auf seine neue Aufgabe freue, auch wenn er wisse, dass sie nicht leicht werde. Zusätzlich zur halben Stelle als stellvertretender Dekan wird er ab September eine halbe Pfarrstelle in der Kelkheimer Paulusgemeinde übernehmen.
Nach der Einführung hießen kommunale und kirchliche Vertreter:innen Stefan Rexroth im Dekanat willkommen. Madlen Overdick, Erste Kreisbeigeordnete, sprach in Vertretung für Landrat Michael Cyriax für den Main-Taunus-Kreis sowie in Absprache mit dem ebenfalls anwesenden Ersten Kreisbeigeordneten Thorsten Schorr auch für den Hochtaunus-Kreis. Albrecht Kündiger überbrachte ein Grußwort als Bürgermeister der Stadt Kelkheim sowie auch im Namen aller Bürgermeister im Dekanat, u.a. auch für den ebenso anwesenden Bürgermeister Leonard Helm aus Königstein. Dr. Matthias Braunwarth sprach als vorläufiger Vertreter der katholischen Region „Hochtaunus und Main-Taunus“.