Langjähriger Gemeindepfarrer verstorben
Trauer um Pfarrer Georg Schmidt
„Er war nicht nur ein hervorragender Theologe, der es verstand die christliche Botschaft in die Lebenswirklichkeit der Menschen zu übersetzen, sondern auch ein unermüdlicher Beziehungsarbeiter, der Menschen auch über die Grenzen der Gemeinde hinaus miteinander verband“, sagte Dekan Klaus Schmid. Georg Schmidt habe sehr authentisch „und mit viel persönlichem Einsatz eine Kirche „nahe bei den Menschen“ gelebt“, so der Dekan weiter. Dabei habe aber auch die nicht vergessen, die anderswo in der Welt Not litten. „Sein persönliches Engagement für alte und kranke Menschen in Rumänien bleibt unvergessen.“ Klaus Schmid drückte den Angehörigen im Namen des Dekanats sein tiefstes Mitgefühlaus. „Wir werden sein Andenken stets in unseren Herzen bewahren.“
Den Menschen freundlich zugewandt
Georg Schmidt wurde 1950 in Siebenbürgen (Rumänien) geboren. 1993 siedelte er nach 17 Jahren als Pfarrer in Hetzelsdorf/Rumänien in die Bundesrepublik über und versah zunächst eine Pfarrstelle in Rennerod-Emmerichenhain, bevor er von dort 2003 in die Kirchengemeinden Michelbach und Holzhausen über Aar im Untertaunus wechselte. „Mit seiner ruhigen und bescheidenen Art war er den Menschen in seinen Gemeinden stets freundlich zugewandt“, so die beiden Kirchenvorstände. Er habe mit seinen Predigten in den Gottesdiensten verstanden, das Wort Gottes den Menschen verständlich und glaubwürdig zu verkünden.
Georg Schmidt sei ein „guter Haushalter der mancherlei Gnade Gottes“ (1.Petr 4,10) gewesen, der die ihm geschenkten Gaben immer zum Wohle der Menschen in den Gemeinden einbrachte“, erinnern sich Kirchenvorsteher aus den beiden Kirchengemeinden.
Über 4.000 Gottesdienste gehalten
In seinem Abschiedsgottesdienst 2013 hatte Schmidt deutlich gemacht worum es ihm in all seiner Zeit als Pfarrer ging: „Gottes Namen soll geheiligt werden. Das ist daÜber hinaus Ziel dieses Gottesdienstes, wie auch aller Gottesdienste“. Es waren wohl etwa 4.000, die er in seinem Pfarrerleben gefeiert hat.
Der damalige Propst Sigurd Rink sagte damals in seiner Rede bewundernd: Für Georg Schmidt treffe der Begriff „gemeinsames Leben“, den der Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer geprägt habe, voll zu. Georg Schmidt habe mit den Menschen vor Ort gelebt, gearbeitet und gewohnt.
Unvergessen ist auch, wie er bei Feierlichkeiten Lieder mit der Gemeinde gesungen und diese mit seinem Akkordeon begleitete. Zudem bereicherte er die Chöre „mit seiner festen Bass-Stimme“, wie etwa den Evangelischen Singkreis Michelbach.
Georg Schmidt feierte mit den Menschen in Holzhausen das 275-jährige Jubiläum der Evangelischen Kirche Holzhausen und das 100-jährige Jubiläum der „neuen“ Evangelischen Kirche Michelbach und engagierte sich bei zahlreichen Baumaßnahmen rund um die kirchlichen Gebäude in den beiden Kirchengemeinden.
Die Trauerfeier findet am Samstag, den 14. Oktober um 11 Uhr in der Evangelischen Kirche in Aarbergen-Michelbach statt. Anstelle freundlich zugedachter Blumen wird in seinem Sinne um eine Spende für sein Herzensprojekt, dem Altenheim Hetzeldorf in Siebenbürgen gebeten. Die Urnenbeisetzung findet zu einem späteren Zeitpunkt im engsten Familienkries statt.