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Buch

Vom „Lieblingsort Kirche“ erzählen

Was Pfarrerinnen so machen? Ulrike Decker-Horz (links) und Petra Rauter-Milewski haben es aufgeschrieben: "Lieblingsort Kirche" heißt ihr Buch, das gerade erschienen ist.

Was Pfarrerinnen so machen? Ulrike Decker-Horz und Petra Rauter-Milewski haben es aufgeschrieben: Liebevoll, mit Witz, und manchmal auch mit ein bisschen Zynismus schauen sie auf mehr als 40 Dienstjahre in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau zurück und stellen fest: Sie haben einen der schönsten Berufe der Welt.


„Lieblingsort Kirche" heißt deswegen auch ihr Buch, das sie in den ersten zwei Jahren ihres Ruhestandes gemeinsam geschrieben haben.

„Wir wollten auch ein bisschen diesen Abschiedsprozess vom Berufsleben in den Ruhestand gestalten“, sagt Ulrike Decker-Horz. „Das Schreiben, das gemeinsame Erinnern – das hat uns beiden geholfen, den Übergang zu meistern“, erklärt sie.

Ulrike Decker-Horz und Petra Rauter-Milewski sind seit Jahren nicht nur enge Freundinnen, sondern auch berufliche Weggefährtinnen – bis zu ihrem Ruhestand im Jahr 2021 waren sie zwölf Jahre ein gemeinsames Pfarrteam in der Evangelischen Kirchengemeinde Wiesbaden-Nordenstadt. Der gleiche Beruf und das gemeinsame Buch sind nur einige der Parallelen in ihren Leben: Sie sind beide Mütter von drei erwachsenen Kindern, fahren gerne Motorrad und spielen Saxophon.

„Wir haben uns gesucht und gefunden“, so Petra Rauter-Milewski und erinnert sich an die Konferenz im Dekanat Wiesbaden, bei der sie sich kennengelernt haben. „Das hat sofort gepasst.“ Dass sie dann später in Nordenstadt ein rein weibliches Pfarrteam bildeten, war damals noch eine echte Seltenheit, aber es hat super funktioniert und schon bald auch die Skeptiker überzeugt, so Pfarrerin Rauter-Milewski.

Ihr Buch ist eine Liebeserklärung an das Pfarrerinnen-Sein, an all das, was man im Alltag mit den Menschen in den Kirchengemeinden erlebt: Schönes, Trauriges, Skurriles, Pannen und Fallstricke –  eben die gesamte die Fülle des Lebens. Denn in diesem Beruf, da sind sich die beiden Theologinnen einig, steckt alles drin, langweilig wird es einem selten.

Einen Eindruck davon bekommt man, wenn man die 174 Seiten liest: In 11 Kapiteln erzählen die Theologinnen immer abwechselnd von ihren Erlebnissen, von verkitschten Hochzeiten, von tief traurigen Beerdigungen, von schwierigen Organisten, erfüllenden Begegnungen und einer Weihnachts- und Adventszeit, die für Pfarrerinnen mit eigenen Kindern alles andere als besinnlich ist.

Am Ende sind noch drei Predigten angehängt. Ganz wichtig ist den beiden: „Wir haben hier nichts theologisch Schwieriges geschrieben, wir plaudern aus dem Nähkästchen“, so Decker-Horz und erklärt: „Wir wollen Menschen ein bisschen Einblick geben in das doch sehr besondere und vielfältige Kirchenleben .“

Auch der kritische Blick zurück fehlt nicht. Im Fokus steht dabei oft die Rolle von Frauen und Pfarrerinnen in der Kirche: Wie wirkmächtig das tradierte männliche Pfarrbild ist, haben beide selbst erleben müssen. Da wurden sie von Menschen beim Geburtstagsbesuch gefragt, wann denn eigentlich der „richtige Pfarrer“ käme oder ein Brautpaar lehnte es ab, von einer Frau getraut zu werden. „Leider ist dieses über Jahrhunderte dominierte Bild des Pfarrherrn noch immer in vielen Köpfen vorhanden – und nicht nur bei den Älteren“, sagt Ulrike Decker-Horz.

Zwischen den Zeilen scheint in „Lieblingsort Kirche“ immer die tiefe Verbundenheit der beiden Theologinnen mit ihrem Glauben hindurch. Und so ist der sonntägliche Gottesdienst für beide Frauen bis heute etwas Besonderes: „Sonntagmorgen in Ruhe und mit Freude einen Gottesdienst zu feiern – das war immer das Schönste an unserem Beruf“, sagt Petra Rauter-Milewski und findet: „Der Gottesdienst verleiht diesem Tag einen besonderen Glanz.“

Das sonntägliche Ritual gehört für sie auch im Ruhestand fest zu ihrem Lebensrhythmus, auch wenn sie es jetzt nicht mehr berufsbedingt müssen.

„Lieblingsort Kirche“ ist nur bei Amazon bestellbar: Hier klicken!
Wer nicht im Online-Handel bestellen will, kann es direkt bei Ulrike-Decker-Horz bekommen, Kontakt: ulrike.decker-horz@gmx.de.



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