Dekanatsjugendreferentin
Wechsel auf die andere Rheinseite - Britta Nicolay verlässt nach fast neun Jahren das Dekanat
Im Mai 2015 kam die heute 35-jährige als Berufseinsteigerin in den Untertaunus. Die Religions- und Sozialpädagogin hat in Hannover studiert und im Wiesbadener Stadtjugendpfarramt ihr Anerkennungsjahr absolviert.
Auf ihrer ersten Stelle als Gemeindepädagogin war sie für insgesamt acht Kirchengemeinden (Laufenselden, Egenroth, Bleidenstadt, Born, Strinz-Margarethä, Niederlibbach, Neuhof und Orlen) zuständig. Ihr Schwerpunkt war die Konfirmanden- und Jugendarbeit. „Der Einstieg fiel mir leicht, weil es überall bestehende Gruppen gab, in die ich einsteigen konnte“, erinnert sie sich dankbar. Wobei sie in Neuhof und Orlen nach dem Weggang von Pfarrer Andreas Pohl die Vakanzvertretung in der Konfirmandenarbeit übernahm. Sie war bei vielen Konfirmandenfreizeiten der acht Kirchengemeinden mit dabei, organisierte mit den Jugendlichen Vorstellungs- und Konfirmandengottesdienste und plante Teamerschulungen.
Nach dem Weggang von Connie Gutenstein übernahm Nicolay im Jahr 2018 die Dekanatsjugendreferentinnenstelle im Dekanat und war zuständig für den Rheingau und den Untertaunus.
„Lebensbegleitung für Jugendliche sein“
Wichtigstes Ziel ihrer Arbeit – bis heute – ist es „ein Stück Lebensbegleitung für die Jugendlichen zu sein. Ich möchte den Jugendlichen helfen, sich zu entfalten und positive Erfahrungen mit der Evangelischen Kirche zu machen“, so Nicolay, die gebürtig aus der Nähe von Bad Kreuznach stammt. Wenn man auf ihre Arbeit mit den Jugendlichen blickt, dann scheint ihr das durchaus gelungen zu sein. Nicht wenige Jugendliche engagieren sich noch heute in der kirchlichen Jugendarbeit, zum Beispiel als Teamer oder in der Evangelischen Jugendvertretung des Dekanats (EJVD). Manche sind seit Beginn von Brittas Wirken mit dabei.
Höhepunkte: Auslandsfreizeiten, Jugendvertretung und FSJ‘lerinnen
Als Dekanatsjugendreferentin wuchs die Verantwortung. Sie übernahm die Leitung des jährlichen Dekanatskonfirmandentages und war für die Organisation und Durchführung der Teamerschulungen (JuLeiCaCard) zuständig. Sie vertrat Interessen der Jugendlichen in verschiedenen Gremien und zeichnete sich verantwortlich für einzelne Großprojekte, wie die Mitorganisation des Jugendkirchentages.
Eine der „Highlights“ ihrer Arbeit seien die Freizeiten ins Ausland gewesen, betont sie mit einem Strahlen. „Die waren sehr anstrengend, aber auch sehr schön.“ Auch die Arbeit mit den ehrenamtlich engagierten Jugendlichen in der Jugendvertretung zählt zu den Höhepunkten der letzten Jahre. Besonders gerne habe sie auch die zahlreichen FSJ’ler begleitet: „Das habe ich tierisch gerne gemacht!“
Anspruch: Breites Angebot für möglichst viele Jugendliche
Britta Nicolay liebt es, sich den stetigen Herausforderungen und Themen der Jugendlichen anzupassen. Sei es mal „nur“ eine neue App, in die sie sich reinarbeiten musste oder Herausforderungen während der Corona-Pandemie, oder stets die passenden Angebote für Jugendliche zu finden. „Mein Anspruch ist es, ein möglichst breit aufgestelltes Angebot für Jugendliche bereit zu halten, damit möglichst viele verschieden Jugendliche sich angesprochen fühlen. „Das ist mir immer wichtig gewesen“, sagt sie im Brustton der Überzeugung. Auch wenn die „Konkurrenz“ anderer Anbieter durchaus hoch sei.
Britta Nicolay blickt dankbar auf die Zeit im Dekanat Rheingau-Taunus zurück. „Ich konnte hier viel lernen, das habe ich sehr genossen“, sagt sie. Man habe ihr stets großes Vertrauen entgegen gebracht und ihr einen großen Spielraum gewährt. „Ich hatte hier im Dekanat eine große Gestaltungsfreiheit und durfte auch Fehler machen“, blickt sie nachdenklich zurück.
Nach knapp neun Jahren packe sie jetzt im Dekanat Rheingau-Taunus ihre Koffer und ziehe weiter. „Zu meinen Kolleginnen sage ich gerne 'das Küken‘ ist groß geworden und kann nun weiterziehen“, auch weil sie eine der jüngsten Mitarbeiterinnen im Dekanat war.
Im Dekanat Ingelheim-Oppenheim freut sie sich auf einen „Neustart“, wo sie sich in einem anderen Setting neu ausprobieren kann. Die ländliche Struktur mit Außenorten von Mainz und den Kleinstädten Ingelheim und Oppenheim habe sowohl Ähnlichkeiten als auch Unterschiede zum ihrem jetzigen Arbeitsort. Auch die Mentalität der Menschen sei anders. „Ich möchte gerne Neues entdecken und schauen, was geht“, sagt sie zuversichtlich. Dabei zitiert sie den bekannten Vers aus dem Buch des Prediger im Alten Testament (3, 1-8):
„Alles hat seine Zeit. Für alles gibt es eine bestimmte Stunde. Und jedes Vorhaben unter dem Himmel hat seine Zeit.“